MANIFESTO FOR THE CARING TOWN
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Im Augenblick, da Digitalisierung und die Klimawandel alle Gegebenheiten unserer Existenz umwerfen, können Fragen, die der Städtebau uns stellt, nicht mehr unbeantwortet bleiben. Möge die Neuauflage des Manifests dazu beitragen, diese Probleme zu einer Gewissensfrage für unsere Regierungen machen!Â
Mehr als 100 Jahre nach der Erfindung der funktionalen Stadt ist es Zeit für eine radikale Ablösung. Die Caring Town an der Murr in Backnang wird nicht erst nach Entwurf und Planung in einer fernen Zukunft realisiert. Die Caring Town a.d. Murr ist heute, jetzt, sofort! Caring Town a.d. Murr ist empathisch und wissenschaftlich, bunt und fortschrittlich. Caring Town entsteht durch Viele. Caring Town ist ein lebendiger Organismus. Fünf unumstößliche Wahrheiten für die Stadt der Zukunft manifestieren sich entlang der Murr.
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1 . (Diversität)
Caring Town erklärt die Diversität als das Fundament gesellschaftlichen Zusammenlebens: interkulturell, multireligiös, generationenübergreifend. Perforation und Chancengleichheit fördern die Individualität in der Gemeinschaft. Nähe und Distanz definieren Offenheit und Schutz. Diversität ist der Reichtum auf dem unsere Umwelt und Zivilisation aufbaut. Das gilt gleichermaßen für Natur und Stadt. Die vielfältigen Identitäten des Quartiers Backnang-West bieten hierfür die besten Voraussetzungen.
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2. (Resilienz)
Caring Town baut auf Wohlbefinden, Widerstandsfähigkeit und Selbsterhaltung auf. Caring Town fordert die radikale Abkehr vom funktionalistischen Design urbaner Programme und deren technischer Implementierung im öffentlichen Raum. Caring Town a.d. Murr ist autofreier shared space! Damit wird der öffentliche Raum zum dauerhaften Multitalent. Die Fußwege von den Quartiersgaragen an der Schöntaler Straße und der Hauffstraße nach Hause oder zur Arbeit fördern Bewegung und Begegnung, Gesundheit und Kommunikation.Â
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3. (Transformation)
Caring Town schützt alles was ist. Es gibt keine Bäume, keine Räume, keine Gebäude, die nicht zukunftsfähig sind. Die Transformation des Bestehenden erfolgt ohne Tabula Rasa. Caring Town verändert die Dinge. Bricolage und Informalität sind elementare Bestandteile der sich selbstorganisierenden Caring Town a.d. Murr. Sie fördern behutsame Modifikationen im Quartier. Caring Town ist ein Stadtlabor und damit frei vom funktionalistischen Regelwerk der Baunutzungsverordnung und anderen Regularien.Â
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4. (Kontextualisierung)
Caring Town steht für die emotionale Identifikation aller mit der Einzigartigkeit des Ortes. Fundamental dabei ist der Umgang mit Grund und Boden. Eigentum verpflichtet, im Besonderen für gemeinwohl-orientierte Entwicklungen. Nur so wird das Individuelle Teil des Ganzen. Die Rendite vor Ort ist der empathische Organismus der Caring Town, der auf Zukunft angelegte ist. Die besondere Programmierung der Erdgeschosse entlang der heutigen Wilhelm- und Fabrikstraße, wie auch die Zugänglichkeit der Murr muss gewährleistet werden.
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5. (Kollektivitäten)
Caring Town ist organisierte Schwarmintelligenz, kommunikativ, vernetzt und dynamisch. Damit bekommt die Einbindung der aktuellen und zukünftigen Bewohner*innen und anderen Nutzer*innen von Backnang-West bei der Programmierung des Quartiers eine wesentliche Bedeutung . Die Caring Town a.d. Murr braucht unverzüglich einen zentralen Ort der Information, des Austauschs und des Diskurses (analog und digital). Die sofortige Aktivierung einer leerstehenden Fabrikhalle mit Unterstützung der IBA befeuert den lebhaften Prozess.